Heute läuft NextStep neben der ursprünglich unterstützten Motorola-Plattform auf Intel-basierenden PCs sowie auf Workstations mit HP- und SPARC-Prozessoren.
Direkt aufsetzend auf dem Microkernel läuft mit 4.3BSD eine inzwischen etwas angegraute Version des Berkeley-Unix, das jedoch von Next um einige Features zum Management homogener Next-Netzwerke erweitert wurde (NetInfo).
Den krönenden Abschluß bildet die auf Display PostScript basierende grafische Benutzeroberfläche. Gerade diese Oberfläche setzte im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und Bedienbarkeit Standards, die bei anderen Herstellen erst in letzter Zeit zu finden sind (OS/2 und Windows 95 lassen grüßen!).
Abbildung 1: Architektur NextStep
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| NextStep |
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| 4.3BSD Unix |
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| Mach3 Microkernel |
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... und in Zukunft
Momentan wird bei Next und Sun an einer Version der Oberfläche
gearbeitet, die nicht auf Mach und 4.3BSD, sondern auf Solaris
basiert, siehe Abbildung 2. Vorteile dieser mit
"OpenStep" betitelten Lösung wären eine ausgereifte Oberfläche auf
einer mächtigen Betriebssystem als Unterbau. OpenStep soll dabei eine
Alternative zum momentan von Sun mit Solaris ausgelieferten
OpenWindows darstellen.
Abbildung 2: Architektur OpenStep
Die Installation stellte kein Problem dar. Nach dem Booten von CD-ROM mußte
nur noch auswählt werden, welche der optionalen Packete installiert werden
sollten und welche nicht. Installiert wurde alles, inkl. dem digitalen
Webster und TeX.
Nachdem die Installationsroutine alle Dateien auf die Festplatte
kopiert hatte, konnte neu gebootet werden. Anschließend waren noch
anzugeben, daß die Treiber für die parallele und serielle
Schnittstelle sowie das Floppy- und das SCSI-Bandlaufwerk ins Betriebssystem eingebunden werden
sollen.
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| OpenStep |
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| Solaris |
| |
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Installation von NextStep/SPARC
Nachdem NextStep seit kurzem auch für SPARC-basierende Rechner verfügbar
ist wurde die Gelegenheit genutzt und eine SparcStation 5 im BT-Labor mit
NextStep 3.3 versehen.Einbindung ins lokale Sun-Netz
Da der Rechner nicht standalone genutzt werden sollte, sondern in das
Sun-Netz im Raum 511 eingebunden werden sollte war als nächstes die Netzanbindung zu realisieren. Auch
diese ging reibungslos von sich, und nach Eingabe von IP-Adresse,
Netzmaske, Default-Router und YP-Domain konnte man mittels telnet,
FTP, etc. auf jeden beliebigen Rechner zugreifen.
Mit Angabe des YP-Domains war dann auch schon der erste Schritt zur Nutzung der Benutzerdaten des Sun-Servers rfhs8012 gemacht. Mit "ypcat passwd" konnte man sich die vorhandenen Kennungen - wie von Solaris gewohnt - anzeigen lassen. Lediglich die Einlogprozedur mußte durch einen zusätzlichen Eintrag in der lokalen Datei /etc/passwd davon überzeugt werden, auch die über YP bereitgestellten Kennungen zuzulassen.
Nachdem sich nun die Benutzer des Sun-Pools auf dem Next-Rechner anmelden konnten mußten noch zwei weitere Schritte unternommen werden, damit man auch wirklich Arbeiten konnte. Zum einen waren die Benutzerverzeichnisse via NFS vom Sun-Server zu mounten; Dies ging mit Hilfe des NFS-Managers relativ problemlos, man muß lediglich den Rechner anschließend neu booten (worauf man jedoch nirgends hingewiesen wurde).
Da NextStep jedoch - Oberfläche hin oder her - nach wie vor auf Unix basiert, war zum Einloggen noch eine tcsh unter /soft/local/bin nötig, die jedoch nicht vom Solaris-basierenden Sun-Server übernommen werden konnte. Versuche, die tcsh aus dem vorhandenen Quellcode zu übersetzen scheiterten kläglich, da dieser nichts von NextStep auf Sun-Rechnern wissen wollte: Abfragen der Art "ah, wir laufen unter NextStep, da kann dies schonmal keine Sun sein" und umgekehrt waren zu häufig, als daß man dies ohne weiteres anpassen konnte. Schließlich wurde jedoch doch noch eine bereits für SPARC compilierte Version der tcsh auf dem FTP-Server der TU München gefunden, und endlich konnte sich jeder, der eine Kennung im Sun-Pool 511 besaß einloggen und erhielt als Arbeitsverzeichnis das des Sun-Servers.
Um die Anbindung an die lokale Netzumgebung zu vervollständigen wurden noch die Anbindung an Novell Netware und den Laserdrucker realisiert, alles mit Hilfe der ausgefeilten Oberfläche einfach und ohne Handbuch-lesen zu bewerkstelligen.
Die ebenfalls vorhandene Entwicklungsumgebung wurde zwar installiert, jedoch bis dato zwecks Zeitmangel nicht weiter untersucht. Dies gilt auch für den Database-Modeler, der mitsamt Oracle-Anbindung im Umfang der Entwicklungsumgebung enthalten ist.
Will man seine täglichen Routinearbeiten unter NextStep erledigen, so wird man eines gleich zu Anfang vermissen: Die auf DisplayPostScript basierende Oberfläche unterstützt keine X-Window-Protokoll, es ist dadurch nicht möglich, grafische Ausgaben von anderen Rechner umzuleiten. NextStep beinhaltet zwar ein Konzept zur Umleitung von Grafik- und Audiodaten, dieses ist jedoch nicht zu X kompatibel und nur in homogenen Next-Netzen einsetzbar. Im PD-Bereich existieren zwar X-Server für NextStep, sie sind jedoch (noch) nicht für SPARC-basierende Systeme vorhanden. Es bleibt zu hoffen, daß das auf Solaris basierende OpenStep hier einen Ausweg bietet.